Das Malchinger Kriegerdenkmal

Standort Google Maps: 48.312514, 13.188047

Das Malchinger Kriegerdenkmal befindet sich an der Außenmauer der katholischen Pfarrkirche St. Ägidius am südöstlichen Eingang (Turmeingang).

Geschichte des Denkmals:

Im August 1920 begann die Anfertigung des ersten Kriegerdenkmals im Turmuntergeschoss der Pfarrkirche. Unter dem Wandgemälde „Betender Krieger nimmt Abschied vom Grabhügel seines Kameraden“ wurde folgendes Spruchband gemalt: 

„Den Heimatsöhnen allen, die fern in Feindesland fürs Vaterland gefallen. 
Geweiht von lieber Hand“.  

Darunter hat man auf einer Steintafel die im 1. Weltkrieg gefallenen Krieger verewigt.

Nach dem gewaltsamen Ende des mörderischen 2. Weltkrieges, der wieder so viele unschuldige Menschenleben forderte, waren sich Gemeinde und Kriegerverein einig, ein neues Kriegerdenkmal zu schaffen. Weil sich der bisherige Standort als ungeeignet erwies, entschloss man sich im Verbunde mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in München für folgende Lösung:

Anbringung einer Vollplastik zum Kriegerdenkmal „Der Auferstandene“ aus Muschelkalk Kernstein mit den Maßen 155 cm x 60 cm x 25 cm. 
Den Auftrag erhielt der befähigte Malchinger Bildhauer Dominik Dengl d. Ä. (* 1920 + 1998).

Rechts daneben wurde eine Jura – Marmorplatte mit den Maßen 225 cm x 150 cm x 5 cm - erworben vom Steinmetzgeschäft Erhard Reichl aus Rotthalmünster - an der Kirchenaußenmauer befestigt. 
Den Auftrag zur Beschriftung erhielt wiederum Dominik Dengl d. Ä. 

Die  Inschrift am Denkmal lautet:

„Aus Liebe zur Heimat zogen wir fort und fanden den Frieden in fremder Erde“

Darunter meißelte Dengl erst das Todesjahr und dann die Namen der Gefallenen. Er begann mit dem Jahr 1706, in dem Matthäus Isslinger aus Halmstein bei der Bauernschlacht bei Aidenbach sein Leben verlor.

Gesamtkosten:
 3.160,00 DM (= 1.615,68 €), wovon durch Spenden der hiesigen Bevölkerung insgesamt  2.943,00 DM (= 1,504,73 €) erbracht wurden.

Im Rahmen des Jahresfestes erhielt das neue Kriegerdenkmal am 18. Mai 1958 am heutigen Standort von Pfarrer Johann Freudenstein den kirchlichen Segen. Nicht nur die Ortsvereine, auch viele auswärtige Kameradschaften waren der Einladung gefolgt. 


Als Malchings ehrenamtlicher Archiv- und Heimatpfleger Reinhard Fuchs mit seinen Planungen für das 2021 erschienene Heimatbuch „Malching – Geschichte und Geschichten“ begann, war es  ihm  eine besondere  Herzensangelegenheit, mehr über die am Malchinger Kriegerdenkmal Verewigten zu berichten. Bei seinen umfassenden und aufwendigen Recherchen entdeckte er jedoch plötzlich, dass insgesamt 22 gefallene Krieger nicht am Denkmal aufgeführt waren. 

Malchings Gemeinderat mit Bürgermeister Georg Hofer erklärte sich daher gemeinsam mit der Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Malching bereit, links neben der bestehenden Gedenktafel eine zusätzliche Steinplatte mit den Namen der bisher noch fehlenden 22 Gefallenen anfertigen zu lassen. 
Den Auftrag hierzu erhielt der Steinmetzbetrieb Karl - Jürgen Koch aus Kößlarn. Auf einer 120 cm x 55 cm Schriftplatte aus Untersberger Marmor wurden die Namen der bisher fehlenden Malchinger eingefräst. 
Den Kaufpreis von 3.000 € teilten sich die Gemeinde Malching (2.000,00 €) und die KSK Malching (1.000,00 €).

In einem Festakt anlässlich des 150-jährigen Gründungsjubiläums der Krieger- und Soldatenkameradschaft Malching am 18. September 2022 weihte  Pfarrer Jörg Fleischer nach dem Festgottesdienst diese Zusatz – Steintafel am Kriegerdenkmal ein. Somit konnten nunmehr alle Gefallenen der Weltkriege I und II zumindest ideell wieder in ihre Heimatgemeinde Malching zurückkehren. 
(Fotos 6 – 8)

Verantwortlicher Verein:

Krieger- und Soldatenkameradschaft Malching (KSK)

Ansprechpartner:

1. Vorsitzender Roland Herringer, Paumgartner Str., 94094 Malching