Standort
Buchsee
Aufgestellt auf Waldstück von Landwirt Josef Böhmisch aus Buchsee am nördlichen Waldrand der Buchseer Donauleiten. Google.maps-Koordinaten: +48.585910 +13.540772
Geschichte
Initiatoren zur Aufstellung des Denkmals waren Josef Kronawitter aus Kapfham bei Kellberg und Landwirt Josef Böhmisch aus Buchsee.
Gedenkstein: Steinerner Findling von Landwirt Johann Ritzer aus Renfting bei Hauzenberg.
Aus PNP-Bericht vom 28.12.2016 von Franz Stangl:
„Am 24. Dezember 1941 steckte Deutschland mitten im Krieg. Wegen der Verdunklungspflicht ist die Christmette bereits um 16 Uhr. Die Gläubigen aus Kellberg und den umliegenden Dörfern strömen nach St. Blasius. Unter ihnen auch der fast zehnjährige Josef Kronawitter aus Kapfham. Er erinnert sich noch gut an diesen nebligen Tag, weil auf dem Weg zur Christmette das Gerücht aufkam, dass in einer Waldung unterhalb von Buchsee ein Flugzeug abgestürzt sei. "Es war eine unruhige Christmette", erzählt Josef Kronawitter heute. Gleich danach habe er sich mit weiteren Kirchgängern aufgemacht zur angeblichen Unglücksstelle. Und was die Gruppe dort sah, war erschütternd: Düster erhellt war alles durch brennende und umherliegende Flugzeugteile zwischen geborstenen Bäumen. "Und ich sah auch einen toten Menschen liegen", so Josef Kronawitter – ein Anblick, den er nie vergisst. Als er einige Tage später mit seiner Mutter vom damaligen Bahnhof Kernmühle die Anhöhe hinauf nach Buchsee gegangen ist, sah er aus Kellberg kommend drei Pferdeschlitten, voll beladen mit verbeulten Aluteilen – die Überreste des abgestürzten Flugzeugs. Josef Kronawitter nahm mit Luftfahrthistoriker Josef Eimannsberger aus München Kontakt auf. Er bekam umfassende Antworten auf seine Fragen: "Bei einer Überführung des Flugzeugs am 24. Dezember 1941 von Eleusis bei Athen nach Dessau war diese Maschine der 6. Staffel wegen des Nebels und durch eine unfreiwillige Bodenberührung bei Passau abgestürzt. Niemand hatte diesen Absturz überlebt." Weiter: "Es handelte sich um eine JU 88-A5, ein zweimotoriges, horizontal- und sturzflugfähiges Bombenflugzeug, mit der Kennung L1+HP, mit der Werk-Nr. 5611, die durch diesen Absturz zu 100 Prozent zu Bruch gegangen war."
Einweihung des Denkmals am 24.12.2009 durch Geistlichen Rat Herbert Oberneder in Anwesenheit der Kameraden des Krieger- und Soldatenvereins Kellberg mit 1. Vorstand Fritz Andorfer und den Kameraden des Nachbarvereins, der Soldaten- und Reservistenkameradschaft Thyrnau unter 1.Vorstand Bernhard Reitberger.
Inschriften
Zum Gedenken an den Flugzeugabsturz einer JU 88-A5 am 24.12.1941 bei dichtem Nebel in diesem Waldstück.
Die Maschine sollte von Eleusis bei Athen nach Dessau überführt werden. Dabei fand die Besatzung den Tod.
Lt. Hermann Hain, 27 Jahre, aus Linz an der Donau, Oberösterreich
Uffz. Heinz Bäcker, 24 Jahre, aus Bitterfeld, Sachsen-Anhalt
Ogfr. Kurt Haberland, 22 Jahre, aus Ruhland, Brandenburg
Gfr. Hans Lukas, 20 Jahre, aus Offenbach am Main, Hessen
Die Soldaten wurden in ihren Heimatfriedhöfen beigesetzt.
Denke in einem Gebet an die vielen Toten der Kriege in unserer Welt
Verantwortlicher Verein
Krieger- und Soldatenverein Kellberg mit Dorfgemeinschaft Buchsee.